Diese Reise wollte ich mal wieder für mich alleine machen. Sie wurde von Pleiten Pech und Pannen von Anfang an verfolgt. Die Reise sollte von Asuncion nach La Quiaca, Jujuy an der bolivianischen Grenze gehen und von dort aus die legendäre Ruta 40 die ich auf Teilstrecken schon vorher gefahren bin runter nach Mendoza. Diesmal wollte ich Salta komplett umfahren. Es kommt aber immer anderes als man denkt. Ich wollte so wenig wie möglich Gepäck mitnehmen aber auf die Koffer bei einem evtl Sturz nicht verzichten. Diesmal nahm ich auch ein Topcase für den Helm und ein Satz Heidenau K60 Scout Reservereifen. Mein Gepäck verstaute ich im Tankrucksack und in den Taschen auf den Koffern. Die Koffer selbst konnte ich nicht öffnen, ohne die Reifen abzumontieren. Zusätzlich baute ich mir selbst einen Snorkel. Die R1200GS und Adv. haben den Lufteinfuhrstuzen viel zu niedrig. Es kommt Wasser in den Luftfilter.

Die Maschine sah aus als ob ich auf eine Weltreise gehen wollte oder einen Umzug vorhabe Die Koffer waren aber so gut wie leer :-) Wie so oft kam ich morgens nicht früh genug los obwohl die Maschine schon seit Tagen startklar war. Ich entschied mich wieder besseres Wissens die Rute 86 dann Rute 81 und dann die Rute 9 bis La Quiaca in einem Stück zu fahren. Mit der Ruta 86 und 81 hatte ich ja schon negative Erfahrung siehe : Hier gibt es auch auf 1.000 km nichts richtiges zum Übernachten. Durch die doch zahlreichen Pumas, Jaguars und anderen lieben Tieren kam Zelten auch nicht in Betracht. Also ging es wieder viel zu schnell auf die Ruta 86. Obwohl die Ruta relativ neu war,gab es zahlreiche tiefe Schlaglöcher über die ich mit 200 km/h unbeschadet überfliegen kann. Das Dachte ich zu mindest-. Bei der ersten Tank/Kaffeepause auf der Ruta 81 viel mir dann auf das ein Koffer aufstand. Ich hatte zum Glück die "Luxus China Koffer zu Strapse"dabei und konnte den Schaden schnell reparieren.

Da ich noch mehr als 1.000 Kilometer zu fahren hatte ging es zügig mit Vollgas weiter. Plötzlich kamen von hinten merkwürdiger Geräusche und die Maschine fuhr ungewöhnlich. Ich zog die Kupplung und ließ sie einfach ausrollen. Der neue Hinterreifen hat sich nach 300 km zerbröselt. Laut meinem Navi ist das nächste Dorf 30 km weg und ich dachte mir jetzt fahre ich langsam weiter der Reifen ist es kaputt. Plötzlich überquerte ein Puma die Rute. er bleib etwa 50 Meter vor mir stehen und schaute mich an. Ich dachte mir au prima den fotografiere ich eben. Beim rauskramen der Kamera viel mir ein das ich nicht wie beim letzten Mal in einem Allradauto saß, sondern auf einen Motorrad. Ich wäre leichte Beute gewesen. Beschloss auf das Foto zu verzichten machte die Maschine an und gab Vollgas und hupte. Der Puma schüttelte nur mit dem Kopf, als wollte er mir sagen das ich verrückt bin und sprang weiter. Nach über einer Stunde war ich im Dorf angekommen und fand den Übeltäter.

Die Halterung des Carbon Schutz war abgebrochen vermutlich durch ein Stein oder die Schlaglöcher die mir auch schon den Koffer kaputt gemacht haben. Ich dachte mir kein Problem zog den neuen Heidenau auf und es ging mit wieder Vollgas etwa 80 km weiter. Da passierte mir das Gleiche noch mal. Diesmal mußte ich 2 Stunden ins letzte Dorf auf dem Weg fahren. Ich kaufte einen viel zu schmalen Reifen der für die Chinamopeds mit Schlauch gemacht sind. Fuhr dann mit 60 km/h bis Salta durch und kam nach 22 Stunden ohne große Pause um 05.00 Uhr morgens im Stammhotel an.

 

Nach Salta ging es, weil der Eigentümer vom Hotel auch eine Adv. fuhr. Seit etwa einem Jahr hat die Präsidentin ein Importverbot erhoben. Deshalb sind Reifen in Argentinien knapp. Drei Stunden später stand ich wieder auf und mir wurde geholfen. Es gab ein Händler der alle Reifen die er kaufen konnte im Depot hat. Ich kaufte einen Stollen reifen Beim aufziehen sah ich dann den Schaden. Vermutlich ist durch die gebrochene Halterung der Carbonschutz runter und hat den Heidenau geschält. Die einzelnen Teile sind gegen den ESA Sensor geflogen und haben den Sensor samt Touratech Protektor und Kabel zerstört. Durch das defekte ESA arbeitet der Stoßdämpfer nicht mehr und in ganz Argentinien bekommt man dieses Teil nicht. Was tun in solch einer Situation. Mein Freunde von BMW Motorrad Paraguay Gruppe " Tio Cosa" wollten auch 2 Tage später in Salta sein. Ich entschied mich doch in Salta zu bleiben zum zweiten mal mit defekten Motorrad und auf meine Freunde zu warten.

Am nächsten Morgen hielt ich es nicht mehr aus und wollte wenigstens eine Teilstrecke der geplanten fahren. Ich fuhr von Salta nach San Antonio de los cobres und wo ich schon mal da war langsam nach Suques auf der Ruta 40. Jeder der die Stecke kennt, weiß das man mit langsam durch Sand und Schotter gefährlicher fährt als schnell. Aber da ich alleine war hatte ich Angst. In einem Sandloch von etwa 400 Meter Länge blieb ich 2 x stecken und in einer sandigen Kurve legte ich mich leicht hin. Das blöde ist das die Luft auf über 4.000 Meter Höhe sehr dünn ist und die Adv. nicht gerade leicht alleine aufzuheben ist. Ich schlief eine Nacht in Susque fuhr weiter zum zweiten mal zu den Salres de Salta und fuhr dann die ex 40 hoch Richtung Norden

Als ich auf dem Asphalt war ging es am gleichen Tag nach Salta zurück wo ich dann meine Freunde traf

 

Wir hatten ein paar schöne Tage und fuhren wieder zu den Salares de Salta und Cafayate. Trotz meinem Pech hatten wir alle trotzdem einen heiden Spaß!

 

Gemeinsam fuhr ich dann nach Asuncion zurück und nahm mir die Reise für dass nächste Jahr vor.